Zeittafel

Zeittafel zur Sonthofer Ortsgeschichte


Vor der Zeitenwende

Funde bezeugen, dass Menschen in das Sonthofer Gebiet vorgedrungen sind. So fand man z.B. Pfeilspitzen aus Hornstein aus der Steinzeit (7. bis 2. Jahrtausend v.Chr.), Bronzeschwerter im Iller-Ostrach-Schotter und einen Prügelweg im Agathazeller Moor aus der Bronzezeit (2. Jahrtausend - 800 v.Chr.) und den "Sonthofer Schlüssel" - einen keltischen Stierkopfschlüssel aus der Latènezeit (400 - 100 v.Chr.)

Keltischer Stierkopfschlüssel - Nachbildung zu sehen im Heimathaus Sonthofen

1./2. Jahrhundert

Römische Funde im Stadtgebiet am Gribesgraben.

6./7. Jahrhundert

Die Alamannen besiedeln das Sonthofer Gebiet.

13.10.839

Anlässlich der Schenkung eines Grundstücks an das Kloster St. Gallen durch eine gewisse Isanbirg wird der Ort "Nordhovun in Pago Albegauge" erstmalig im oberen Illertal urkundlich erwähnt. Als Gegenstück zu diesem "Nordhovun" (Nordhofen) gibt es vermutlich auch einen Ort "Sunthovun" (Südhofen).

1145

König Konrad III. bestätigt dem Abt Adelbert des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen die gesamten Besitztümer des Klosters, darunter ein Gut in dem Ort "Sunthoven" (Südhofen), der hier erstmalig urkundlich erwähnt wird. Aus "Sunthoven" wird später "Sonthofen".

1335

Die Pfarrkirchen in Sonthofen und Altstädten werden erstmalig urkundlich erwähnt. Die vermutlich auf das 9. Jahrhundert zurückgehende Urpfarrei Sonthofen umfasste auch die heutigen Pfarreien Tannheim in Tirol (abgetrennt 1377), Hindelang (1471 erstmalig als selbständige Pfarrei erwähnt) und Burgberg (abgetrennt 1804).

1351

Die Herren von Heimenhofen erwerben mit dem Kauf der Herrschaft Burgberg Besitztümer und Rechte in Sonthofen. Sie lassen nach 1361 die Burg Fluhenstein errichten.

21.02.1429

König Sigismund gestattet dem Bischof von Augsburg und den Herren von Heimenhofen die Abhaltung von Jahr- und Wochenmärkten (Marktrecht) sowie die Ausübung der hohen Gerichtsbarkeit (Blutbann) in Sonthofen.

1477

Die Herren von Heimenhofen verkaufen Burg und Herrschaft Fluhenstein an den Bischof von Augsburg.

Ruine der Burg Fluhenstein heute

1479

Das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen verkauft seine Besitztümer in Sonthofen an Graf Hug von Montfort in Immenstadt.

1496/97

Der Brixener Domherr Konrad Wenger und der Augsburger Fürstbischof Friedrich von Zollern gründen die Distriktspitalstiftung Sonthofen.

14.02.1525

Die aufständischen Bauern des Allgäus versammeln sich in Sonthofen vor dem Grafen Wolf von Montfort. Dieser Auftakt zum Bauernkrieg geht in die Geschichte als der "Sonthofer Tag" ein. 5000 Mann bilden den "Sonthofer Haufen".

Darstellungen aus dem "Sonthofer Tag" als Fresko am Gebäude der "Alten Schule" am Oberen Markt

1540

Wegen einer Fehde des Sonthofers Jörg Schnaiter gegen den Bischof von Augsburg werden durch Brandstiftung die Pfarrkirche St. Michael und 16 Häuser vernichtet.

1553

Sonthofen erhält Anschluss an die neuerbaute Salzstraße über den Gaichtpass nach Hall in Tirol. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gehen die Salztransporte durch Sonthofen.

1564

Graf Ulrich von Montfort verkauft seine Besitztümer und Rechte in Sonthofen an den Bischof von Augsburg.

1632 bis 1635

Die Schweden plündern und brandschatzen das Sonthofer Gebiet bei ihren Durchzügen. Gleichzeitig wütet die Pest.

1802/03

Das Gebiet des Hochstifts Augsburg mit der Pflege Sonthofen kommt zu Bayern (Säkularisation). Das Sonthofer Schloss (erbaut 1724 bis 1727 von Fürstbischof Alexander Sigismund) wird 1804 Sitz eines bayerischen Landgerichts, das für Justiz und Verwaltung zuständig ist.

15. Jahrhundert bis 1863

Am Grünten und im Sonthofer Raum wird Erz abgebaut und im Hüttenwerk Sonthofen (später Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke, BHS) verarbeitet. Es entstehen zahlreiche Nagelschmieden. Die Erzgruben werden 1859 aufgelassen, der Hochofen 1863 ausgeblasen.

Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts

Durch die Einfuhr und Verarbeitung von Baumwolle sind Flachsanbau und Leinwandabsatz rückläufig. Eine Zeit der Not beginnt. Eine Wende bringt die Einführung der gewerblichen Käserei durch zwei Pioniere: Carl Hirnbein (1807 - 1871) führt die Weichkäserei im Allgäu ein und Johann Althaus (1798 - 1876) aus dem Emmental/Schweiz bringt den Emmentaler Käse (Hartkäse) nach Sonthofen (ehemaliges Anwesen Bahnhofstr. 16).

1872/73

Die Eisenbahnstrecke Immenstadt-Sonthofen wird gebaut. 1888 erfolgt ihre Weiteführung nach Oberstdorf. 1905 entsteht die erste Omnibusverbindung nach Hindelang als zweite Linie in Bayern.

Alter Bahnhof am heutigen Oberallgäuer Platz, 1949 (Bild: Heimatdienst Sonthofen/Deidl)

1915 bis 1918 und 1936 bis 1945

Sonthofen ist Garnison.

1934 bis 1942

Die Ordensburg - heute Generaloberst-Beck-Kaserne - wird gebaut.

1945

Fliegerangriffe zerstören die Pfarrkirche, das Spital sowie zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser. Am 30.04.1945 marschieren die Franzosen in Sonthofen ein. Sie werden als Besatzungsmacht im Juli 1945 durch die Amerikaner abgelöst.

1949

Der neue Durchgangsbahnhof wird eröffnet.

1956

Sonthofen wird wieder Garnison.

18.08.1963

Die bisherige Marktgemeinde Sonthofen erhält die Bezeichnung "Stadt".

Festzug zur Stadterhebung, 18.08.1963

1972

Sonthofen wird Kreisstadt des neu gebildeten Landkreises Oberallgäu.

01.01.1976

Die vorher eigenständige Gemeinde Altstädten wird Ortsteil der Stadt Sonthofen.

1996

Die Fußgängerzone wird eröffnet.

1999 und 2005

Hochwasserkatastrophen richten große Schäden im Stadtgebiet an.

2005 und 2009

Sonthofen erhält die Auszeichnung zur "Alpenstadt des Jahres", 2009 zur Fairtrade-Stadt.

2008

Das Amtsgericht Sonthofen, seit 1973 nur noch Zweigstelle des Amtsgerichts Kempten, wird wieder selbständige Justizbehörde.

2014

Der Bereich "Illersiedlung" westlich der Iller wird eigener Ortsteil der Stadt Sonthofen.

2019

Sonthofen erhält die Auszeichnung "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern".

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