Klausentreiben

Einem alten Brauch zufolge treiben am Abend des 5. und 6. Dezember in der ganzen Stadt wilde "Rumpelklausen" ihr Unwesen. Vermummt mit dicken Pelzen, geschmückt mit Geweihen, Hörnern und riesigen Kuhschellen und bewaffnet mit Ruten laufen sie in Gruppen umher und schlagen nach den Schaulustigen, die sich zahlreich an diesen Abenden versammeln.

Auch für diese Überlieferung gibt es bis heute nur Deutungsversuche. Einem zufolge handelt es sich um einen mehr als 2000 Jahre alten keltischen Brauch, der auf das natürliche Sonnenjahr der Kelten, beginnend mit der Wintersonnenwende am 24. Dezember, zurückgeht. Die Kelten glaubten, dass unmittelbar vor und nach der Sonnwende gezeugte Kinder oder Tiere schwach und krank waren, weshalb die Druiden für diese Zeit sexuelle Enthaltsamkeit forderten.

Um den Bauern per Anschauungsunterricht dieses Verbot zu verdeutlichen, wurde eine Art Umzug veranstaltet, den der Druide anführte. Hinter ihm folgten ein junges Ehepaar – als Sinnbild für die Einhaltung des Gebotes – und danach ein wilder Klaus, der symbolisierte, dass trotz des Verbotes gezeugte Kinder den Eltern durch die Naturkräfte wieder genommen werden. Den Abschluss des Zuges bildete ein Bettler, der die kinderlosen, armen Eltern darstellte.

Das wilde Klausentreiben in der heutigen Form lässt diesen Ursprung nur noch vermuten, zumal im Laufe der Zeit die Kirche aus dem Klaus den Heiligen Nikolaus machte und der heidnische Brauch zwischendurch immer wieder verboten wurde.

Das Kostüm aus Fell, das sogenannte Klausen-Häs, wird vom Träger nach genauen Vorgaben selbst hergestellt. Einen zuverlässigen Support beim Erwerb der großen Schellen, die die Klausen um den Bauch gebunden haben, bietet der Eisenwarenhandel Euringer in Sonthofen.

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